die Jugend St. Paulus lädt Euch zu einem Jugendgottesdienst am Samstag den 05.03.2022 nach St. Paulus ein. Los geht’s ab 18.30 Uhr. Wir wollen in diesem Gottesdienst nochmal einen Blick auf die Geschehnisse der vergangenen Monate in der Katholischen Kirche werfen. Insbesondere auf die Aktion „Out in Church“ und einer tiefergehenden Betrachtung von Sexualität und Identität in unserer Kirche.
Wer nicht live dabei sein kann, darf gerne bei unserer Onlineübertragung dabei sein.
Außerdem gibt es für Jugendliche ab 14 Jahren direkt danach eine Disco in den Jugendräumen. Es lohnt sich also gleich doppelt 😉
Mit der Initiative „#OutInChurch. Für eine Kirche ohne Angst“ und im Rahmen einer TV-Dokumentation outen sich heute 122 LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der römisch-katholischen Kirche im deutschen Sprachraum tätig sind. Sie arbeiten und engagieren sich unter anderem in den Bereichen Bildung und Erziehung, Pflege und Sozialarbeit, Kirchenmusik und Seelsorge. Unter ihnen sind Priester, Gemeinde- und Pastoralreferentinnen, Religionslehrerinnen, aber auch Verwaltungsmitarbeiterinnen.
Inspiriert wurde die Initiative #OutInChurch durch die eindrucksvolle Aktion #ActOut, bei der sich Anfang 2021 zahlreiche LGBTIQ+-Schauspielerinnen geoutet haben.
Zu der Aktion erklärt Initiator Jens Ehebrecht-Zumsande, Referent im Generalvikariat des Erzbistums Hamburg: „Viel zu oft wird abstrakt über die Betroffenen gesprochen. Mit #OutInChurch werden diejenigen, um die es geht, in der Kirche selbst hörbar und sichtbar.“
Im kirchlichen Kontext bedeutet ein solcher Schritt immer noch ein erhebliches Risiko, da ein Comingout schwerwiegende Folgen bis zur Kündigung und Zerstörung der beruflichen Existenz haben kann. Tief verankerte kirchliche Methoden der Verurteilung und Beschämung machen es queeren Menschen im Dienst der katholischen Kirche schwer, sich zu zeigen. Die Initiative #OutInChurch möchte zu einer Erneuerung der Glaubwürdigkeit und Menschenfreundlichkeit der katholischen Kirche beitragen.
Das Manifest der Initiative zielt mit seinen Forderungen u. a. darauf ab,
diffamierende Aussagen der kirchlichen Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität auf Grundlage theologischer und humanwissenschaftlicher Erkenntnisse zu revidieren;
das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität, auch in einer Partnerschaft beziehungsweise Zivilehe, weder zum Ausschluss von Aufgaben und Ämtern noch zur Kündigung führt;
dass die Kirche in Riten und Sakramenten sichtbar macht und feiert, dass LGBTIQ+-Personen und -Paare von Gott gesegnet sind.
#OutInChurch ruft alle LGBTIQ+-Personen, die haupt- oder ehrenamtlich in der römisch-katholischen Kirche tätig sind, auf, sich der Initiative anzuschließen. Zudem sind alle Menschen eingeladen, sich mit der Initiative zu solidarisieren. Die Bischöfe und alle, die in der Kirche Verantwortung tragen, die Kirchengemeinden, Verbände und Ordensgemeinschaften werden aufgefordert, ihre Unterstützung für das Manifest öffentlich zu erklären
[Aktualisiert am 29.03.2021 – Ergänzt um Aktion des KGR St. Paulus]
Unter Anregungen einiger Jugendlicher aus der Jugend St. Paulus, Positionieren auch wir uns zu diesem Thema. Um Signale zu senden, Protest zu äußern und Solidarität zu zeigen. Wir bekennen Farbe, in dem temporär das „St. Paulus Logo“ auf der Website, die „Logos der Jugend St. Paulus“ auf der Website und den Social Media Kanälen und das Kirchengebäude in Regenbogenfarben erstrahlt.
Wir setzen ein Zeichen! Unter dem Motto ,,love ist no sin‘‘ – ,,Liebe ist keine Sünde‘‘ gingen bereits viele Stellungnahmen und Empörungen durch die Medien. Ja sogar mit Kirchenaustritten wurde gedroht. Grund hierfür ist der Entschluss der Glaubenskongregation in Rom, die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in der katholischen Kirche weiterhin strikt abzulehnen. Viele Menschen weltweit haben mit Fassungslosigkeit reagiert – so auch wir. Wir sind der Meinung, dass etwas getan werden muss, und das möglichst schnell. So ist der heutige Aktionstag zustande gekommen – auch im Namen und unter Mitwirkung unseres Kirchengemeinderates. Wir möchten uns klar von dieser gelebten Diskriminierung distanzieren und zum Ausdruck bringen: Unsere Kirche, unsere Glaubensgemeinschaft, unsere Heimat ist BUNT! In diese Richtung haben auch bereits viele andere Gremien Stellung bezogen, u.a. unser Dekanats-, Diözesan- und Priesterrat. ,,Ich habe Wohnungen, Autos, Fahrstühle, unzählige Rosenkränze und so weiter gesegnet‘‘, sagt Andreas Sturm, Generalvikar in Speyer – ,,und soll zwei Menschen nicht segnen, die sich lieben? Das kann nicht Gottes Wille sein‘‘. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen und zeigen, was unsere vielfältige Gemeinschaft wirklich ausmacht! Mit unseren Akzenten schließen wir uns der Aktion des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) an.
Mit einer Postkartenaktion möchte der Kirchengemeinderat St. Paulus Ihnen die Möglichkeit bieten, unserem Bischof persönlich Ihre Meinung dazu mitzuteilen. (Hier können Sie die Postkarte herunterladen) Ziel der Aktion ist, unserem Bischof den Rücken zu stärken, damit er sich gemeinsam mit anderen Bischöfen für eine kirchliche Segnung homosexueller Paare einsetzt. Um die Wirkung dieses Schreibens zu verstärken, sollen die Karten in der Dekanatsgeschäftsstelle gesammelt werden, um sie dem Bischof gebündelt zu übergeben. Wenn Sie dies unterstützen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können diese Karte oder auch einen persönlich verfassten Brief mit Ihrer Meinung in die aufgestellte Box in St. Paulus werfen oder bis Freitag, den 23.04.2021, an die Dekanatsgeschäftsstelle, Schorndorfer Str. 31, 71638 Ludwigsburg senden. Die Dekanatsleitung wird die Karten und Briefe dann an den Bischof übermitteln.
Die Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses des Dekanatsrates Ludwigsburg schließen sich der persönlichen Stellungnahme der Sprecher/in von Diözesan- und Priesterrat an. Den Wortlaut der Stellungnahme von Dr. Johannes Warmbrunn, Veronika Rais-Wehrstein und Martin Stöffelmaier finden Sie hier:
Der Geschäftsführende Ausschuss begrüßt ausdrücklich die Aktionen des BDKJ der Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie anderer Organisationen, die für eine offene, liebende und bunte Kirche stehen.
Der BDKJ ruft dazu auf, an diesem Wochenende (20./21. März) an Kirchen oder kirchlichen Gebäuden Regenbogenflaggen aufzuhängen, sie mit Strahlern oder Beamern bunt zu beleuchten, oder mit Straßenkreide Statements oder Regenbögen auf Kirchenvorplätze zu malen. Die katholische Jugend steht bundesweit an der Seite aller Menschen, die sich lieben und damit von Gott gesegnet sind.